Eine Veranstaltungsreihe
vom 30.9.2017 - 25.11.2017 in Oberhausen
Die Veranstaltungsreihe zu „100 Jahre Oktoberrevolution 1917 – 2017“ ist eine gemeinsame Veranstaltung der weiter unten aufgeführten Organisationen und Gruppen sowie etlicher an dem Thema interessierter Einzelpersonen.
Wir als Veranstalterinnen und Veranstalter hoffen, mit der Veranstaltungsreihe nicht nur im Rahmen einer notwendigen linken Errinnerungskultur zu wirken. Wir wollen vielmehr auch die Diskussion über notwendige gesellschaftliche Veränderungen, konkrete Alternativen und die Überwindung des Kapitalismus am Beispiel der Oktoberrevolution gemeinsam führen.
Programm:
Samstag, 30.9.17, 19:00 Uhr im K 14
Eröffnung der Veranstaltungsreihe und Eröffnung der Ausstellung mit den Reprints von Plakaten der Oktoberrevolution, die bis zum 2.11.2017 im K 14 zu sehen sein wird
Die Ausstellung präsentiert Blätter aus der bekannten Mappe „Plakate der russischen Revolution 1917 - 1929“. Die Bilder widerspiegeln nicht nur die explosive Intensität, in der sich die russische Gesellschaft der damaligen Zeit befand, sondern legten auch den Grundstein für eine neue stilrichtende Kunstform, die bis heute fortwirkt. Außerdem kann nicht übersehen werden, dass das Thema der „Internationale des revolutionären Proletariats“ der ganzen Welt in diesen Bildern zum Ausdruck kommt, eine Problematik, die bis heute nicht gelöst ist.
Dienstag, 10.10.17, 19:00 Uhr im K 14
Nationales Selbstbestimmungsrecht zwischen Lenin und Wilson mit Martin Massip
Von allen kriegsführenden Mächten im ersten Weltkrieg war es Russland unter Lenin, der das „Nationale Selbstbestimmungsrecht der Völker“ zuerst forderte. Die USA unter Wilson griffen diese Forderung auf.
Auf die Vielvölkerstaaten Europas, KuK-Monarchie, Osmanisches Reich und die Sowjetunion selbst hatte das weitgehende Auswirkungen. In den Kolonien entstanden unter Berufung darauf nationale Befreiungsbewegungen. Der Vortrag geht diesen Auswirkungen nach.
Dienstag, 17.10.17, 19:00 Uhr im K 14
Vortrag und Diskussion mit Anton Dannat zu Lenins Aprilthesen
Im April 1917 verlangte Lenin von den Bolschewiki den Bruch mit der Unterstützung der bürgerlichen Regierung und den Kurs auf die sozialistische Revolution, er gewann seine Partei. Die Kommunistische Internationale übernahm diese Politik der Verweigerung der Klassenzusammenarbeit mit der Bourgeoisie. Dieser Kurs auf die Weltrevolution begeisterte Millionen Unterdrückte. Mit der Wende zur Volksfrontpolitik 1935 wurde Lenins revolutionäre Politik dann wieder zu Grabe getragen.
Donnerstag, 19.10.17, 19:00 Uhr im K 14
Diskussionsveranstaltung zu den Voraussetzungen und dem Verlauf der russischen Revolution mit Dr. Christoph Jünke
Vorgeschichte, Ursachen und Entwicklung der Oktoberrevolution in den Jahren 1917 - 1921. Dr. Christoph Jünke (Bochum) ist Historiker und Publizist.
Donnerstag, 26.10.17, 19:00 Uhr im K 14
„Lenin, Majakowski und ich – 100 Jahre Oktober“
Erich Schaffner spricht und singt. Briefe, Szenen, Lieder, Gedichte und Prosa. Am Klavier: Georg Klemp, Club Voltaire.
Erich Schaffner ist ein deutscher Schauspieler und Rezitator. Er tritt mit Texten von Karl Kraus („Die letzten Tage der Menschheit“), Bert Brecht, Kurt Tucholsky u. a. auf. Der Klavierlehrer Georg Klemp begleitet seit längerer Zeit Erich Schaffner am Klavier.
Donnerstag, 2.11.17, 19:00 Uhr im K 14
Oktober 1917 – was bleibt? Selbstorganisation von unten und revolutionäre Politik, mit Dr. Manuel Kellner
Die Oktoberrevolution 1917 in Russland hat viele spätere antikapitalistische Bewegungen inspiriert. Die Jahrzehnte währende bürokratische Diktatur diskreditierte jedoch die sozialistische Idee. 1991 wurde die Sowjetunion aufgelöst. Was bleibt 100 Jahre danach? Laut Manuel Kellner: „Die Räte als demokratische Selbstorganisation und Gegenmacht, der Internationalismus als Orientierung auf die Weltrevolution, die Rolle einer revolutionären Partei für die Eroberung der politischen Macht durch die Arbeiter*klasse.“
Dr. Manuel Kellner, Jahrgang 1955, ist Mitglied der ISO (Vierte Internationale) und der Partei Die Linke sowie der IG Metall, Redakteur der Sozialistischen Zeitung (SoZ).
Sonntag, 12.11.17, 11:00 Uhr im Linken Zentrum
Veranstaltung mit Raimund Ernst
1917: Die Überwindung der drei großen historischen Diskriminierungen öffnete den Weg zu demokratischem und sozialem Fortschritt
Der Rückblick auf 1917 darf sich nicht erschöpfen im Bewahren des damaligen „revolutionären Feuers“. Es geht darum, die „revolutionäre Glut“ weiterzugeben, wie sie in Überwindung jener Diskriminierungen weltweit als unverzichtbare Errungenschaften lebendig ist. Die unveräußerlichen Menschenrechte unabhängig von Rasse, Zensus und Geschlecht bleiben gefährdet. Ihre allgemeine Durchsetzung ist aktuelles Programm und Perspektive für den Sozialismus.
Raimund Ernst ist Historiker mit dem Schwerpunkt Osteuropa und Mitherausgeber der Marxistischen Blätter.
Freitag, 17.11.17, 21:00 Uhr im Druckluft
„Roter Punk“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „1917 - 2017, 100 Jahre Oktoberrevolution“
Es treten auf: „The Grabøwskis“ und „Manege frei“.
Beide Bands mischen sich provokativ in heutige Auseinandersetzungen ein und traten auf antifaschistischen Demonstrationen in Erscheinung.
Samstag, 25.11.17, 19:00 Uhr im Linken Zentrum
Abschlussveranstaltung „Der Hauptfeind steht im eigenen Land!“
Buchautor Rainer Stöcker berichtet von seinem Großvater. Dieser wird als Kriegsgefangener in Sibirien von der Revolution befreit und dann von den deutschen Militaristen an die Westfront geschickt.
Sowie einem Schlusswort und einem kleinen Mitbring-Buffet und kurzen Zeichentrickfilmen aus der Zeit der Oktoberrevolution.
Brecht Gedichte
Es wird weiterhin Tafeln mit Gedichten von Bertolt Brecht geben, die aufgrund ihrer inhaltlichen Nähe zur Oktoberrevolution ausgesucht worden sind, und diese werden bei jeder Veranstaltung zu sehen sein.
Der antibürgerliche Schriftsteller Bert Brecht (1898 – 1956) entwickelte sich in den 1920er Jahren zu einem marxistischen Stückeschreiber und Dichter. Unter dem Eindruck der sozialistischen Oktoberrevolution in Russland verfasste er zahlreiche Stücke wie zum Beispiel „Die Mutter“ nach Maxim Gorki und die bekannten „Lehrstücke“.
Weltberühmt wurde seine „Dreigroschenoper“ zu Beginn der 1930er Jahre mit tausenden Aufführungen in aller Welt und in vielen Sprachen.
Die Machtübertragung an die NSDAP 1933 zwang Bert Brecht, wie zahlreiche andere sozialistische und humanistische Künstlerinnen und Künstler, zur Flucht aus dem faschistischen Deutschland.
Im Exil bis 1947 in vielen Ländern entstanden seine berühmten und bis heute viel gespielten Stücke, die er bis zu seinem Tod 1956 am „Theater am Schiffbauerdamm“ mit dem „Berliner Ensemble“ in der DDR und in ganz Europa als Regisseur auf die Bühne brachte. […].
Veranstaltungsorte:
K 14: Lothringer Straße 64, 46045 Oberhausen
Linkes Zentrum: Elsässer Straße 19, 46045 Oberhausen
Druckluft: Am Förderturm 27, 46049 Oberhausen
Die Veranstaltungsreihe wird getragen, organisiert und finanziert von DKP Oberhausen/Mülheim, Historischer Verein Oberhausen-Ost, ISO Oberhausen, die LINKE Oberhausen und Paroli – Verein für politische Kultur e.V. sowie weiteren nicht genannten Einzelpersonen.