Bun­des­wei­te Demo für Afrin Köln 21.1.2018

Die Alter­na­ti­ve lebt! 

Über­all ist Afrin– über­all ist Widerstand!

Auf­ruf von NAV-DEM zur bundesweiten 
Groß­de­mons­tra­ti­on in Köln am Sams­tag, den 27. Januar

 

Bundesweite Demo für Afrin - 27.01.2018 Ebertplatz Köln

Am Sams­tag, den 20. Janu­ar 2018 hat die tür­ki­sche Armee ihren Über­fall auf die Demo­kra­ti­sche Föde­ra­ti­on Nord­sy­ri­en offi­zi­ell begon­nen. Unter dem zyni­schen Namen „Ope­ra­ti­on Oli­ven­zweig“ steht der Kan­ton Afrin im Nord­wes­ten Syri­ens seit Tagen unter mas­si­vem Beschuss durch die tür­ki­sche Artil­le­rie und tür­ki­sche Kampf­jets. Mit dut­zen­den Luft­an­grif­fen wur­den zivi­le Vier­tel Afrins und Stel­lun­gen der Volks- und Frau­en­ver­tei­di­gungs­ein­hei­ten (YPG/YPJ) bom­bar­diert. Ein­ge­setzt wer­den bei die­sem völ­ker­rechts­wid­ri­gen Angriffs­krieg auch deut­sche Kampf­pan­zer vom Typ “Leo­pard 2”. Auch ein Camp, in dem über 500.000 Geflüch­te­ten aus ande­ren Tei­len Syri­ens Zuflucht gefun­den haben, wur­de nicht ver­schont. Die tür­ki­sche Besat­zungs­ar­mee rückt gemein­sam mit isla­mis­ti­schen Ver­bän­den der so genann­ten „Frei­en Syri­schen Armee“ an fünf Fron­ten auf Afrin vor. Im Nor­den Afrins fin­den zur­zeit schwers­te Gefech­te zwi­schen den Selbst­ver­tei­di­gungs­ein­hei­ten der Bevöl­ke­rung und der tür­ki­schen Armee statt. Die Kräf­te der YPG/YPJ leis­ten erbit­ter­ten Wider­stand und weh­ren unter größ­ter Opfer­be­reit­schaft den tür­ki­schen Vor­marsch ab. Erdo­gan hat ange­kün­digt, dass die Besat­zung Afrins nur der ers­te Schritt in einem umfas­sen­den Ver­nich­tungs­feld­zug gegen ganz Roja­va und die gesam­te Demo­kra­ti­sche Föde­ra­ti­on Nord­sy­ri­en sein soll. Allein die Bilanz der ers­ten drei Tage ist erschre­ckend; 18 Zivi­lis­tIn­nen wur­den ermor­det und 3 Kämp­fe­rIn­nen sind im Wider­stand gefal­len. Es gibt über 23 ver­letz­te ZivilistInnen.

Der tür­ki­sche Staat ver­sucht in Afrin das demo­kra­ti­sche Pro­jekt, das unter größ­ten Anstren­gun­gen und schwe­ren Opfern in den nun­mehr fünf Jah­ren der Revo­lu­ti­on auf­ge­baut und ver­tei­digt wur­de, zu zer­schla­gen In Afrin wird nicht nur eine Stadt bom­bar­diert. Die Bom­ben der tür­ki­schen Armee sol­len die Errun­gen­schaf­ten die­ser Revo­lu­ti­on ver­nich­ten. Das gesell­schaft­li­che Pro­jekt des Demo­kra­ti­schen Kon­fö­de­ra­lis­mus basiert auf den Prin­zi­pi­en von Frau­en­be­frei­ung, Öko­lo­gie und einer radi­ka­len Demo­kra­tie. In Nord­sy­ri­en haben sich die Völ­ker der Regi­on ein gemein­sa­mes Leben erkämpft, jen­seits von Natio­na­lis­mus, reli­giö­sem Sek­tie­rer­tum und impe­ria­lis­ti­scher Fremd­be­stim­mung. In Nord­sy­ri­en wird heu­te eine Gesell­schaft auf­ge­baut, in der Frau­en ihre Geschi­cke selbst­be­stimmt in die Hand neh­men und auto­no­me Frau­en­or­ga­ni­sie­rung in allen gesell­schaft­li­chen Berei­chen statt­fin­det. Die­se Frau­en­re­vo­lu­ti­on ist die Garan­tie für den Erfolg der Revo­lu­ti­on in Roja­va. Die Revo­lu­ti­on in Nord­sy­ri­en ist ein Früh­ling der Frau­en und nie wer­den sie den Früh­ling auf­hal­ten kön­nen. Mit einer kom­mu­na­len Öko­no­mie und einer basis­de­mo­kra­ti­schen Räte­ver­wal­tung wird ver­sucht, ein Leben jen­seits der kapi­ta­lis­ti­schen Ver­wer­tungs­lo­gik und staat­li­cher Bevor­mun­dung aufzubauen.

Wäh­rend Kobanê von den Mör­der­ban­den des soge­nann­ten Isla­mi­schen Staats bela­gert wur­de, sind wir in Euro­pa und auf der gan­zen Welt zu Hun­dert­tau­sen­den auf die Stra­ße gegan­gen, um genau die­se Wer­te und die­se Revo­lu­ti­on gemein­sam zu ver­tei­di­gen. Genau wie damals muss heu­te klar sein: Das Schick­sal der Revo­lu­ti­on in Nord­sy­ri­en und des Mitt­le­ren Ostens steht heu­te in Afrin auf dem Spiel.

Genau wie damals gilt es heu­te, auch und ins­be­son­de­re hier in Deutsch­land, Wider­stand zu ent­wi­ckeln. Es ist offen­sicht­lich, dass die­ser ver­bre­che­ri­sche Über­fall auf Afrin nur Rea­li­tät wer­den konn­te dank der Unter­stüt­zung, die das Regime Erdo­gans aus Ber­lin und spe­zi­ell durch die letz­ten Gesprä­che zwi­schen Sig­mar Gabri­el und Mev­lut Cavu­so­glu erhal­ten hat. Es sind Pan­zer, Fahr­zeu­ge und Geweh­re, alle­samt in deut­schen Fabri­ken pro­du­ziert, mit denen die tür­ki­schen Sol­da­ten heu­te über die Gren­ze nach Afrin mar­schie­ren. Es ist die nahe­zu bedin­gungs­lo­se poli­ti­sche Rücken­de­ckung aus Ber­lin, die Anka­ra über­haupt erst dazu ermu­tigt hat, einen der­ar­ti­gen Völ­ker­rechts­bruch zu unter­neh­men. Zu guter Letzt ist es die direk­te Unter­stüt­zung des Innen­mi­nis­te­ri­ums hier in Deutsch­land, mit der Pro­test von vorn­her­ein durch das Ver­bot sämt­li­cher kur­di­scher Flag­gen und die andau­ern­de und schär­fer wer­den­de Kri­mi­na­li­sie­rung gegen kur­di­sche Orga­ni­sa­tio­nen unter­drückt wird.

Weil Deutsch­land indi­rekt eine Kriegs­par­tei in Afrin ist, gilt es den Druck auf die Bun­des­re­gie­rung zu erhö­hen und unse­ren Pro­test auf die Stra­ße zu tra­gen. Mit dem Geist von Kobanê müs­sen wir uns heu­te zusam­men­tun, orga­ni­sie­ren und gemein­sam zur Akti­on schrei­ten, denn mor­gen schon könn­te es zu spät sein. Afrin ist von allen Sei­ten umzin­gelt, also müs­sen wir die Luft­röh­re die­ser Revo­lu­ti­on sein.

Wir rufen daher all jene, die sich mit den Wer­ten die­ser Revo­lu­ti­on iden­ti­fi­zie­ren kön­nen, all jene, für die Roja­va und die Demo­kra­ti­sche Föde­ra­ti­on Nord­sy­ri­en in den letz­ten Jah­ren zur Hoff­nung und Inspi­ra­ti­on wur­de und all jene, die nicht mehr län­ger zuse­hen wol­len, wie die Bun­des­re­gie­rung sich erneut vor allen Augen zum Kom­pli­zen eines wei­te­ren Mas­sa­kers macht: Kommt zur bun­des­wei­ten Demons­tra­ti­on in Köln am Sams­tag, den 27. Janu­ar und schließt euch auch dar­über hin­aus in euren Städ­ten und Vier­teln zu dezen­tra­len Pro­test­ak­tio­nen zusammen.

Wir rufen euch zudem, also die Öffent­lich­keit in Deutsch­land, dazu auf, eure Soli­da­ri­tät mit Afrin zu zei­gen und euch mit uns gemein­sam gegen die Kriegs­po­li­tik der AKP im Mitt­le­ren Osten zu stel­len! Lasst uns gemein­sam unse­re Stim­men für den Frie­den erheben!

Orga­ni­siert Bus­se, teilt uns die Bus­ab­fahrts­zei­ten mit, mobi­li­siert zur Demo und kommt! Der genaue Beginn der Demons­tra­ti­on in Köln wird noch bekannt gegeben.

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