Flugblatt der ISO Oberhausen zum globalen Aktionstag von Fridays for Future am 24. Mai 2019.
Dem jüngsten Bericht des Weltklimarats zufolge ist nur mit radikalen Maßnahmen die Erderwärmung bis Ende 2100 auf 1,5 Grad Celsius einzudämmen. Die globalen CO2-Emissionen müssen bis 2030 um 45 % reduziert werden, bezogen auf das Basisjahr 2010. Bis 2050 muss die Weltwirtschaft CO2-neutral sein. Vor allem ist erforderlich, dass bis dahin mindestens 80 % der noch vorhandenen fossilen Energieträger in der Erde bleiben. Doch die Nutzung von Erdöl, Erdgas, Steinkohle und Braunkohle bedeuten für die großen Energiekonzerne immense Profite. Diese verteidigen sie mit Zähnen und Klauen.
Nicht nur der Energiesektor, sondern fast die gesamte Wirtschaft beruht auf diesem Prinzip: Gnadenlose Ausbeutung von Mensch und Natur für immer mehr „Wachstum“. Davon profitieren die Kapitaleigner.
Vor der Durchsetzung des Kapitalismus gab es diesen Zwang zu stetigem Wachstum nicht. Dessen Ergebnis ist eine andauernde Überproduktion, die immer wieder Wirtschaftskrisen verursacht.
Auch deshalb muss die Macht der Konzerne gebrochen werden. Die Wirtschaft darf nicht weiter auf Gewinnmaximierung beruhen. Sie muss den Bedürfnissen von Mensch und Natur gerecht werden. Das können wir nur durch eine sehr große außerparlamentarische Massenbewegung erreichen – hier bei uns und weltweit.
Die wirtschaftlich und politisch Herrschenden handeln vollkommen unverantwortlich. Sie nehmen die Vernichtung der Erde und unser aller Zukunft in Kauf.
Ihr Motto lautet: „Vor allem darf es keine Verluste für die Aktionäre geben!“ Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Einfluss der Konzerne auf die Kohlekommission, die den Ausstieg aus der Kohleverstromung auf 2038 verschieben will.
Die herrschende Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung führt auch zu immer größerer sozialer Ungleichheit und zu Kriegen. Sie richtet immer größere Verwüstungen und Zerstörungen an.
Eine andere, eine bessere Welt ist nötig und möglich!
Das erfordert eine grundlegende Veränderung von Wirtschaft und Gesellschaft. Nicht mehr der Profit, sondern die demokratisch organisierte Befriedigung gesellschaftlicher Bedürfnisse (Ernährung, Bildung, Wohnen, Kultur, Arbeit, Gesundheit, Pflege, Infrastruktur …) und der Schutz der Natur werden dann im Zentrum stehen.
Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!