Dokumentation:
Offener Brief der Antifa NRW an die Betreiber*innen der Gaststätte „Zur Flotte“
In Mail-Kopie an die Lokalpresse, die Ratsparteien sowie die zivilgesellschaftlichen Gruppen des Antifaschistischen Bündnis Oberhausen
Sehr geehrte Frau Köster,
Sehr geehrte Lokalredaktion,
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit dem 17.02.2016 haben sich die Inhaber des „Hotel Haus Union“ dazu entschieden keine weiteren Veranstaltungen der rassistischen und demokratiefeindlichen Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) in ihren Räumlichkeiten zu tolerieren. Eine für den 17.02.2016 geplante Veranstaltung der AfD Oberhausen (Infoabend), die ursprünglich im „Hotel Haus Union“ stattfinden sollte, allerdings seitens der Inhaber abgesagt wurde, fand final in der Gaststätte „Zur Flotte“ (Stubbenbaum 61, Oberhausen) statt. Hierbei wurde der Veranstaltungssaal propagierend mit etlichen Fahnen, Bannern und Aufstellern der rechtspopulistischen Partei „geschmückt“.
Die AfD sorgt täglich für neue Schlagzeilen. Ob sozialfeindlich, rassistisch, homophob, sexistisch oder antisemitisch. Die AfD ist auf ganzer Linie menschenfeindlich und intolerant. Sie Frau Köster stellen einer Partei Räumlichkeiten zur Verfügung, die es für sinnvoll erachtet geflüchteten Menschen mit Schusswaffen entgegen zu treten (Frauke Petry, Vorsitzende AfD) oder den geflüchteten Menschen unterstellt, dass ein Gutteil der Brandanschläge von den Geflüchteten selbst kommt (Armin Paul Hampel, Landesvorsitzender AfD).
Abgesehen von den parteizugehörigen Menschen, besuchen auch bekannte Oberhausener Neonazis die in Ihren Räumlichkeiten stattfindenden Informationsabende der „Alternative für Deutschland“. Bereits am 23.03. sowie am 27.04. konnten mehrere Menschen klar erkannt werden, als diese den Vortrag von Herrn Gellner (AfD, KV Bottrop) bzw. den Vortrag von Martin E. Renner (AfD, Landessprecher) in der Flotte besuchten. Eine weitere Informationsveranstaltung am 24.05 wurde breit über soziale Netzwerke beworben, ohne eine noch so geringe Hinterfragung des dort vermittelten rechtspopulistischem Gedankenguts.
Unsere Forderungen bleiben auch in Ihren Räumlichkeiten bestehen: Keine Räume für rassistisches und rechtspopulistisches Gedankengut und die daraus resultierenden Taten. Eine aufmerksame Raumpolitik heißt durchaus auch schon einmal, sich mit den Inhalten von Gruppen oder Parteien zuvor vertraut zu machen, sie kritisch zu betrachten und menschenverachtenden Inhalten entgegen zu treten.
Keine Räume für rassistische Hetze!
Mit freundlichen Grüßen,
Antifa NRW im Juni 2016
Weitere Informationen und Rückfragen gerne per E-Mail an:
antifa-nrw@riseup.net