Heraus zum 1. Mai!
Udo Filthaut
Am 1. Mai 1856 forderten in Australien ArbeiterInnen mit Massendemonstrationen den Achtstundentag.
Darauf haben sich 1886 amerikanische ArbeiterInnen berufen und ebenfalls zur Durchsetzung des Achtstundentags zu einem Generalstreik am 1. Mai aufgerufen.
Diesen Aufruf beantwortete das Kapital mit Massenaussperrungen, was wiederum die berühmte Haymarket-Versammlung mit der Rede von August Spies, des Chefredakteurs der „Arbeiterzeitung“ zur Folge hatte. Dies war die Geburtsstunde der amerikanischen Gewerkschaftsbewegung. August Spies wurde nach den darauf folgenden von Politik und Kapital befeuerten Kämpfen mit vielen Toten zusammen mit drei Kollegen hingerichtet.
Schon damals waren Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen die wichtigsten Anliegen.
Nach fast 150 Jahren sind diese Forderungen immer noch von außerordentlicher Wichtigkeit.
Wie auch das Auftreten der öffentlichen „Arbeitgeber“ bei den letzten Tarifrunden in Potsdam zeigte, wird das von denen immer noch als nicht ernsthaft verhandelbar, ja als völlig unzumutbar, gesehen.
Zu groß ist tatsächlich wohl noch die Reservearmee aus Erwerbslosen und prekär Beschäftigten.
Und die von der GROKO gesehene Vollbeschäftigung, wie passt die dazu?
Ganz einfach: Es ist eine durch Zahlenmanipulation untermauerte Lüge. An die 13 bis 14 % unserer Kolleginnen und Kollegen in Hartz IV, in Mini- oder in unfreiwilligen Teilzeitjobs können nicht von ihrer Hände Arbeit leben.
So lange diese und andere Gemeinheiten existieren, so lange muss der 1.Mai ein Kampftag der ArbeiterInnenklasse bleiben!