Das Frauen-Plenum Oberhausen hat eine Broschüre zur gleichnamigen Ausstellung herausgegeben.
Petra Stanius
Anlässlich des Internationalen Kampftags der Frauen zeigte das Frauen-Plenum Oberhausen vom 6. März bis zum 12. April 2018 im Technischen Rathaus in Oberhausen-Sterkrade die Ausstellung „Altersarmut ist weiblich“.
Im November 2018 hat die Gruppe eine Broschüre herausgegeben, die Teile der Ausstellung dokumentiert und weitere Informationen zum Thema enthält.
Aus dem Vorwort:
„Altersarmut ist ein Thema, das derzeit – unabhängig vom Geschlecht – viele Menschen beschäftigt: Die Älteren, deren Renten unter dem Existenzminimum liegen; Berufstätige, die auch nach einem langen Arbeitsleben um ihren Lebensstandard bangen müssen; diejenigen, deren Renten absehbar nicht zum Leben reichen werden. Wenn die gesetzliche Rente nicht signifikant gestärkt wird, wird von den heute jungen Menschen ein deutlich größerer Anteil von Armutsrenten betroffen sein als bei den heutigen RentnerInnen.
Warum dann der Titel ‚Altersarmut ist weiblich’?
Frauen sind überproportional häufig von Altersarmut betroffen. Dies ist kein Zufall.
Es gibt verschiedene Faktoren, die sich negativ auf die Rentenhöhe auswirken. Dass gerade bei Frauen mehrere davon zusammenkommen, ist gesellschaftlich bedingt. Eine Ursache ist die weiterhin übliche Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern, die Frauen die unbezahlte Familienarbeit zuweist. Eine andere ist die Unterbewertung so genannter Frauenberufe und die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern sogar bei gleichen Aufgaben. Noch immer wirken Geschlechterbilder in den Köpfen, die für Frauen handfeste Nachteile zur Folge haben.
Mit unserer Ausstellung und dieser gleichnamigen Broschüre wollen wir die Zusammenhänge sichtbar machen. Wir benennen Punkte, an denen Veränderung ansetzen muss, um Frauen vor Altersarmut zu bewahren.
Wir alle können hier Einfluss nehmen: Auf die eigene Lebensplanung, aber auch in den Gewerkschaften und auf die Politik. Und letzteres nicht nur bei Wahlen.
Altersarmut ist kein Naturgesetz. Es ist möglich, die Weichen umzustellen – je eher, desto besser.“
Die Broschüre ist kostenlos und liegt an verschiedenen Stellen aus: so in den Gewerkschaftshäusern in Oberhausen (bei ver.di) und Essen (bei der IG BAU), im Fairen Laden und im Linken Zentrum. Auch über die ISO Oberhausen könnt ihr sie auf Nachfrage bekommen.