Im Zentrum des bundesweiten Aktionstags gegen Arbeitsunrecht und Union Busting am 13. Juli standen die aktuellen Vorgänge bei der Kaufhauskette Real. Für denselben Tag rief verdi die dort Beschäftigten zum Warnstreik auf.
In Essen fand die Aktion vor dem Real-Markt im Altendorfer Kronenbergcenter statt. Gewerkschaftlich und politisch Aktive und SympathisantInnen zeigten ihre Solidarität mit den Beschäftigten von Real und klärten die Kundschaft darüber auf, wie die derzeitige Situation bei der Kaufhauskette aussieht:
Anfang Mai sind die Beschäftigten in eine Gesellschaft ausgegliedert worden, die einen „Tarifvertrag“ mit der gelben Gewerkschaft HDV hat. Ob die HDV wirklich tariffähig ist, wird derzeit gerichtlich geklärt.
Auf jeden Fall sind die Vereinbarungen sehr viel schlechter als der Tarifvertrag mit der Gewerkschaft verdi. Danach werden die Beschäftigten 26 % weniger verdienen, aber dafür wöchentlich 2,5 Stunden mehr arbeiten müssen. Es gibt keine Nacht- und Spätzuschläge mehr. Weihnachts- und Urlaubs- geld werden nur noch minimal gezahlt.
Derzeit laufen alle befristeten Verträge aus. Den betroffenen KollegInnen wird angeboten, wieder eingestellt zu werden – zwar unbefristet, aber zu den genannten schlechteren Bedingungen. Diejenigen, die jetzt schon in einer Festanstellung und Verdi-Mitglied sind, behalten erst einmal für ein Jahr die alten Konditionen – es sei denn, sie werden z.B. befördert. Dann erhalten sie einen neuen Vertrag, natürlich zu den neuen Bedingungen, und damit trotz Beförderung deutlich weniger Geld.
Mit Plakaten, Flyern und Gesprächen wurde die Kundschaft über die Vorgänge bei der Kaufhauskette informiert. Die Plakate weckten auch das Interesse der passierenden AutofahrerInnen, so dass es immer wieder zu Staus kam.
Der Aktionstag sollte dazu beitragen, dass Real und der Mutterkonzern Metro derartige Machenschaften unterlassen (müssen).
Mit dem gleichen Ziel hatte verdi die Beschäftigten der Kette für diesen Freitag, den 13. zum Warnstreik aufgerufen. In Düsseldorf, dem Unternehmenssitz von Real/Metro, fand die zentrale Streikkundgebung statt. Im Real-Markt in Essen-Altendorf hatte die Käsetheke streikbedingt geschlossen.
Quelle: Bericht des Aktionskreises gegen Unternehmerwillkür, www.akuwill.de.