Aus dem Rat­haus: Das Stadt­ar­chiv kos­tet noch mehr Geld …

 

Andrea-Cora Walt­her

Stadtarchiv Oberhausen. Foto AvantiO.

Stadt­ar­chiv Ober­hau­sen. Foto AvantiO.

und das kann man noch nicht ein­mal der Stadt­toch­ter OGM in die Schu­he schie­ben, hat doch die OGM damals genau das im Gebäu­de umge­setzt, was von der Ver­wal­tung  damals beauf­tragt wor­den ist.
Hat Poli­tik also ver­sagt, als im Rat am 30.09.2013 beschlos­sen wur­de, das Stadt­ar­chiv der Stadt Ober­hau­sen in die Eschen­stra­ße zu ver­la­gern, hier­für ein neu­es Maga­zin­ge­bäu­de an einen vor­han­de­nen Bau­kör­per anzu­bau­en sowie den vor­han­de­nen Bau­kör­per zu reno­vie­ren, das Gan­ze für 995.000,00 €? Auch das eher nicht, schließ­lich kann doch Poli­tik nur über Inhal­te in Vor­la­gen ent­schei­den, die von der Ver­wal­tung in Ver­wal­tungs­vor­la­gen auch Erwäh­nung finden.
Und da scheint es doch jetzt eher so zu sein, dass die Ver­wal­tung den gewähl­ten Volks-Ver­tre­te­rIn­nen Infor­ma­tio­nen zum Umbau vor­ent­hal­ten hat. Statt alle Pla­nungs­da­ten trans­pa­rent und voll­stän­dig offen­zu­le­gen und mit maxi­mal infor­mier­ten Poli­ti­ke­rIn­nen gemein­sam um sach­li­che Ent­schei­dun­gen zu rin­gen, streicht die Ver­wal­tung „weni­ger wich­tig erschei­nen­de Bau­ar­bei­ten“ und erhält so das gewünsch­te Ergeb­nis einer zustim­mungs­fä­hi­gen Sum­me über die Poli­tik dann dumm gehal­ten, abstim­men darf.

Als weni­ger wich­tig wur­den damals gestri­chen: ein bar­rie­re­frei­er Zugang zum Archiv, ein Maga­zin­auf­zug, der die Arbeit der Mit­ar­bei­te­rIn­nen erleich­tern wür­de, eine Kli­ma­an­la­ge, die das Archiv­ma­te­ri­al sicher bewahrt. So wur­den auch Mess­wer­te über Feuch­tig­keit als eher unbe­deu­ten­des Detail abge­tan. Die Zeche zah­len wir dann kei­ne ein­ein­halb Jah­re nach der Eröff­nung durch teu­re Nachbesserungen.

Ver­ant­wort­lich dafür ist eine Ver­wal­tungs­füh­rung, die für die Immo­bi­li­en­pla­nung zustän­dig ist. Ver­ant­wort­lich ist aber auch eine Ver­wal­tungs­füh­rung, die die Stan­dards für die Auf­be­wah­rung von Kul­tur­gü­tern leicht­fer­tig igno­riert. Ein bedau­er­li­ches Bei­spiel gra­vie­ren­der Fehl­leis­tun­gen und unred­li­chen Umgangs mit Poli­tik und Bür­ger­schaft. Ein Ver­hal­ten, das zu Recht Miss­trau­en sät, gera­de auch bei den Bür­ge­rIn­nen, die nicht zwi­schen unehr­li­chem Ver­wal­tungs­han­deln oder Feh­lern der Poli­tik unter­schei­den kön­nen. Ein Ver­hal­ten, das mit ein Grund dafür ist, dass ent­täusch­te Bür­ge­rIn­nen sich Popu­lis­ten zuwenden. 

aus der Ober­hau­se­ner Bei­la­ge zur Avan­ti, Dezem­ber 2017
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