Nicht erst seit dem katastrophalen Ergebnis der so genannten Kohlekommission demonstriert auch in Deutschland eine zunehmende Anzahl von Schüler*innen freitags für eine gerechtere Welt und für die Einhaltung des Minimums des Pariser Klimaschutzabkommens, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Ralf Hoffmann
Anfangs waren es bundesweit nur einige hundert Schüler*innen, die nach dem Vorbild der 16-jährigen schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg am Freitag auf die Straße statt in die Schule gingen. Jetzt sind es bereits 20 oder 30.000, die sich in Deutschland an dieser Bewegung beteiligen. Und es werden immer mehr.
Sie haben verstanden, was es für die Menschheit bedeutet, wenn niemand sich ernsthaft darum bemüht, die drohende Klimakatastrophe abzuwenden: „… Und warum sollte ich für eine Zukunft studieren, die bald nicht mehr möglich ist, wenn niemand etwas unternimmt, um diese Zukunft zu retten?“
„…Unsere Zivilisation wird geopfert für die Möglichkeit einer kleinen Anzahl von Menschen weiterhin enorme Mengen von Geld anzuhäufen. …Wir müssen die fossilen Energien im Boden lassen und uns auf Gerechtigkeit konzentrieren. Wenn die Lösungen innerhalb des Systems unmöglich sind, müssen wir vielleicht das System wechseln… .“
Die Reaktionen der Klimawandelleugner*innen auf die Streik- und Protestaktionen der Schüler*innen waren erwartbar. Viele glauben, selbst von der Ausbeutung und Zerstörung der Natur zu profitieren. Doch bemerkenswert ist das Gift-und-Galle-Spucken auch bürgerlicher Medien. Der Protest, ausgelöst durch eine junge schwedische Klimaaktivistin, hat offenbar einen Nerv getroffen.
Und so ließen die Drohungen gegen Schüler*innen auch nicht lange auf sich warten: Eintragung von Fehlstunden in Zeugnisse, Androhung von Zwangsgeldern gegen Erziehungsberechtigte… . Bisher hat all dies aber nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt.
In Deutschland engagieren sich Alt und Jung in Bewegungen für einen wirksamen Klimaschutz: Der Ausstieg aus der Braunkohle und nachhaltige Verkehrskonzepte stehen hier ganz oben auf der Tagesordnung. Dafür wäre der Erhalt der Reste des Hambacher Waldes ein starkes Symbol.
Es ist erfreulich, dass nun auch so junge Menschen selbst organisiert und vorneweg bei der Klimaschutzbewegung mit dabei sind.
Wir wünschen ihnen und uns gemeinsam viel Kraft, Durchhaltevermögen und Erfolg. The Kids Are All Right!
System Change!
Not Climate Change!