Pressemitteilung der Veranstalter*innen
Der Ausgang der türkischen Kommunalwahlen am 31. März 2019 war vorgezeichnet. Die Wahlen dienten Staats- präsident Erdogan als Stimmungsbild.
Ismail Küpeli, Historiker und Politologe an der Ruhr-Universität Bochum, referierte am 2. April 2019 in der Fabrik K14 unter dem Titel „Kampf um Rojava – Kampf um die Türkei“. Dabei analysierte er zunächst den Ausgang der türkischen Kommunalwahlen am 31. März und nahm Stellung zur Frage, welchen Sinn diese in der heute autokratischen Türkei haben.
Warum sollte uns das in Deutschland auch interessieren? Welche Auswirkungen hat die Kooperation der Bundesregierung mit Erdogan? Und nicht nur in der Türkei, sondern auch hier? Dient es dabei dem Kampf gegen Terrorismus, dass in Deutschland Wörterbücher in kurdischer Sprache beschlagnahmt werden?, waren die Fragen, die er weiter stellte.
Auf der anderen Seite, so Küpeli, haben die syrisch-kurdischen Milizen YPG und YPJ in Nordsyrien unter großen Opfern erfolgreich gegen den Terror des sogenannten Islamischen Staats (IS) gekämpft. Dieser Sieg wird auch von Deutschland gefeiert. Die Fahnen der Sieger aber dürfen hier bei Strafe nicht gezeigt werden.
Im Anschluss ging er auf die aktuelle Situation in der Türkei und der „Demokratischen Föderation Nordsyrien“ (Rojava) ein. Dabei appellierte er an die Zuhörenden, ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten wahrzunehmen und sich selbst gegen den Krieg in den kurdischen Gebieten und für das emanzipatorische gesellschaftliche Projekt in Rojava zu engagieren.
Am Ende der Veranstaltung spendeten die Teilnehmenden für ein Projekt von Medico International: die Sanierung und Ausstattung eines Krankenhauses im kurdischen Kanton Cizire in Nordsyrien. Seit 2014 gibt es hier kein öffentliches Krankenhaus mehr, nur eine kleine Gesundheitsstation sichert notdürftig die medizinischen Grundbedürfnisse von etwa 100.000 Menschen.
Organisiert und durchgeführt hatten die Veranstaltung der Rosa Luxemburg Club sowie die ISO Oberhausen.
Spendenkonto: medico international
IBAN: DE21 5005 0201 0000 0018 00
BIC: HELADEF1822
Frankfurter Sparkasse; Stichwort „Rojava“.