Petra Stanius
Gründe, am Internationalen Kampftag der Frauen 2019 in den Streik zu treten und auf die Straße zu gehen, gibt es genug.
Von einer Gleichstellung der Geschlechter sind wir noch weit entfernt. Im Gegenteil werden durch Angriffe von Rechts bereits erkämpfte Frauenrechte wie das auf Schwangerschaftsabbruch wieder in Frage gestellt.
Und viele Forderungen der Frauenbewegung(en) sind längst nicht erfüllt:
Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit zum Beispiel. Die Lohnlücke hält sich hartnäckig bei rund 21 % zu Lasten der Frauen. Soziale Berufe und Dienstleistungen am Menschen, die „Frauenberufe“, sind unterbewertet.
Die, häufig unfreiwillige, Teilzeitarbeit von Frauen vergrößert den Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern noch mehr und führt zu Armutsrenten.
Männergewalt trifft auch in Deutschland unfassbar viele Frauen und Kinder. Sie wird gerne als privates „Familiendrama“ verharmlost, statt konsequent als das verfolgt zu werden, was es ist: ein Verbrechen.
Im Gegenteil ist noch nicht einmal die Forderung nach dem ausreichenden Schutz der Opfer vor den Tätern erfüllt. Es gibt zu wenig Frauenhäuser, die zudem nicht ausreichend finanziert werden und darum auf Spenden angewiesen sind.
25 Jahre nach dem Frauenstreik in Deutschland 1994 haben in diesem Jahr erstmals wieder zahlreiche Gruppen und Bündnisse quer durch die Republik Frauen zur Arbeitsverweigerung am 8. März aufgerufen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der unbezahlten Sorge- und Hausarbeit, die nach wie vor zum größten Teil von Frauen geleistet wird.
Wenn Frauen streiken steht die Welt still – ein Anfang ist gemacht!