Roter Tep­pich für Faschis­ten der Grauen-Wölfe?

Roter Tep­pich für Faschisten?

Mer­sin, Tür­kei, ist eine der Part­ner­städ­te von Ober­hau­sen. Ihr Bür­ger­meis­ter gehört den faschis­ti­schen Grau­en Wöl­fen an. Den­noch wur­de er – und nicht ein respek­ta­bler Bür­ger bzw. eine Bür­ge­rin aus Mer­sin – von der Stadt Ober­hau­sen zur Part­ner­schafts­kon­fe­renz Mit­te Juni 2016 ein­ge­la­den. Anstatt das er aus­ge­la­den wur­de, hat er am Ende selbst sei­ne Teil­nah­me abge­sagt. Wir doku­men­tie­ren hier eine gekürz­te Fas­sung des Pro­test­flug­blatts, das der RSB Ober­hau­sen mit unter­zeich­net hat:

Ein Faschist ist ein Faschist, ist ein Faschist, ist ein Faschist und kei­ne Rose

Der faschis­ti­sche Bür­ger­meis­ter von Mer­sin, Burha­net­tin Kocamaz, hat ein Tref­fen der Part­ner­städ­te Ober­hau­sens Mit­te Juni abge­sagt. Grund: Ärger über die Arme­ni­en-­Re­so­lu­ti­on des Bundestages.

Absa­ge mit Ansage
Im April 2015 beschimpft der Chef der Grau­en Wöl­fe Bah­çe­li bei einer Groß­ver­an­stal­tung in der Ober­hau­se­ner Are­na die „Geno­zid-Lob­by. Sie wol­len die Tür­kei ver­leum­den. ‚Buuh!’ rufen laut die Anhän­ger, wenn das Wort‚ Geno­zid’ fällt.“ [WAZ 26.04.2015]

Stadt­rat bezieht klar Stel­lung gegen die Grau­en Wöl­fe – aller­dings im Jahr 2013
Im Novem­ber for­dert der Stadt­rat mit gro­ßer Mehr­heit: „Kein Raum für Rechts­extre­mis­mus und Völ­ker­hass in der König-Pil­se­ner-Are­na Ober­hau­sen“. Gemeint sind die Tref­fen der Grau­en Wöl­fe in der Arena.
Wei­ter heißt es in der Reso­lu­ti­on: „Die Zie­le der Grau­en-Wöl­fe rich­ten sich dem­nach gegen den Gedan­ken der Völ­ker­ver­stän­di­gung sowie das fried­li­che Zusam­men­le­ben der Völ­ker und sind damit ein­deu­tig ver­fas­sungs­feind­lich.“ Der Stadt­rat for­dert „den Grau­en Wöl­fen kei­ne Büh­ne zu bie­ten. Ober­hau­sen hat kei­nen Platz für den Ras­sis­mus der Grau­en Wöl­fe.“ [Vor­la­ge A/15/3106-01]

Macht das Bür­ger­meis­ter-Amt aus einem Grau­en Wolf ein Lamm?
2014 wird in der Part­ner­stadt von Mer­sin ein Grau­er Wolf zum Bür­ger­meis­ter gewählt. Oppo­si­tio­nel­le wer­den in sei­ner Stadt bru­tal unter­drückt. Kur­den wer­den selbst kur­di­sche Hoch­zeits­lie­der ver­bo­ten, auf das Par­tei­bü­ro der HDP in Mer­sin fin­det ein Bom­ben­an­schlag statt. In der MHP-Hoch­burg Mer­sin herrscht eine Atmo­sphä­re der Into­le­ranz und Ein­schüch­te­rung für alle, die das über­stei­ger­te „Tür­ken­tum“ der MHP (Par­tei­na­me der Grau­en Wöl­fe) nicht teilen.

Roter Tep­pich für einen Faschisten
Die­sen MHP-Bür­ger­meis­ter von Mer­sin, Burha­net­tin Kocamaz, mein­te Ober­bür­ger­meis­ter Schranz unbe­dingt zu einem Tref­fen der Part­ner­städ­te Ober­hau­sens Mit­te Juni ein­la­den zu müssen.
Städ­te­part­ner­schaf­ten die­nen der Völ­ker­ver­stän­di­gung. Im Jahr 2013 hat­te der Stadt­rat rich­tig fest­ge­stellt, dass sich die Grau­en Wöl­fe gegen Völ­ker­ver­stän­di­gung rich­ten. Und es ist rich­tig: Mit einem faschis­ti­schen Bür­ger­meis­ter lässt sich der Gedan­ke der Völ­ker­ver­stän­di­gung nicht pflegen.
Doch aus der Büh­ne, die man den Grau­en Wöl­fen in Ober­hau­sen 2013 ver­wei­gern woll­te, wird 2016 der rote Tep­pich, den man ihnen ausrollt.
Eine sol­che Zau­ber­macht hat das Amt auf die Köp­fe der Ober­hau­se­ner Lokal­po­li­ti­ker. Der Respekt vor Amt und Wür­den siegt vor der eige­nen anti­fa­schis­ti­schen Einsicht.

CDU und SPD bedau­ern Absage
„Ercan Tel­li, Geschäfts­füh­rer des Inte­gra­ti­ons­ra­tes, fin­det die Absa­ge ‚sehr bedau­er­lich’, ‚eine kom­plet­te Über­re­ak­ti­on’, urteilt Wolf­gang Gro­ße Brö­mer, Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter und Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der SPD im Stadt­rat.“ „CDU-Rats­herr Saa­det­tin Tüzün: ‚Als ich von der Absa­ge erfuhr, war ich geschockt.’“ [WAZ 10.06.2016]

Burha­net­tin Kocamaz bestä­tigt: Graue Wöl­fe sind gegen Völkerverständigung
2013 hat sich der Stadt­rat gegen die Grau­en Wöl­fe aus­ge­spro­chen. In Mer­sin zeigt Burha­net­tin Kocamaz mit sei­ner bru­ta­len Poli­tik gegen die kur­di­schen Bür­ger Mer­sins, dass Faschis­ten im Amt nicht etwa respek­ta­bler wer­den, son­dern durch ihre Macht noch gefährlicher.
Burha­net­tin Kocamaz besitzt aber etwas, was unser Ober­bür­ger­meis­ter Schranz nicht besitzt: Kon­se­quenz. Er ist wirk­lich gegen Völ­ker­ver­stän­di­gung und er han­delt auch so. Ober­bür­ger­meis­ter Schranz ist wirk­lich für Rum­ei­ern – und er han­delt auch so. […]
War­um müs­sen wir uns gera­de in Ober­hau­sen so blamieren?

Bür­ger­lis­te Ober­hau­sen; LINKE LISTE Frak­ti­on Ober­hau­sen; Paro­li e. V.; Soli­da­ri­täts­ko­mi­tee 1. Mai; RSB Oberhausen

aus der Ober­hau­se­ner Bei­la­ge zur Avan­ti 246,  Juli/August 2016
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