O. G.
Seit Jahren sind wir mit einer niederträchtigen Hetzkampagne konfrontiert. Mit Parolen wie „Flüchtlingsflut“, „Islamisierung“ oder „Asylschmarotzer“ machen rechte Kreise Stimmung. Sie organisieren und unterstützen Terror. Sie schüren Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. In den letzten Monaten haben sie ihre Kampagne noch einmal verstärkt.
Ihre Hassobjekte sind die Ärmsten der Armen. Menschen, die vor Krieg, Unterdrückung, Ausbeutung, Armut und Perspektivlosigkeit fliehen. Menschen, die deswegen ihr Leben riskieren.
Weltweit waren 2017 laut UN rund 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht. Das ist ein neuer Höchststand seit dem Zweiten Weltkrieg. Dennoch ist die Zahl der Asylanträge in Deutschland aufgrund der Abschottungspolitik der EU erheblich gesunken: von 745.545 im Jahr 2016 auf 65.846 im 1. Halbjahr 2018 (FAZ, 30.06.2018).
Rassismus als Spaltpilz
Vordergründig geht es den Rechten und Ultrarechten um Wahlerfolge. Strategisch geht es ihnen um die Beseitigung unserer demokratischen und sozialen Grund- und Menschenrechte.
Sie bauen MigrantInnen als Sündenböcke auf und vertiefen die Spaltung der arbeitenden Klasse. „Deutsche“ Arme werden gegen „ausländische“ Arme aufgehetzt und ausgespielt.
In dem Aufruf „Solidarität statt Heimat“ heißt es zurecht: „25 Jahre nachdem der Deutsche Bundestag auf rechtsextreme Anschläge und Morde mit der Einschränkung des Grundrechts auf Asyl antwortete, erleben wir wieder eine Politik, die ohne Not und am laufenden Band Zugeständnisse an rassistische Ressentiments macht. Es wird auf Abschottung und Ausschluss gesetzt, die Grenzen werden wieder hochgezogen, Schutzsuchende in Lager gesperrt, Menschenrechte missachtet, Bürgerrechte systematisch abgeschafft und dort, wo sie noch existieren, kaltschnäuzig umgangen.“
Nennen wir das Problem beim Namen: Es heißt Rassismus. Es heißt aber auch Kapitalismus. Denn beides ist eng miteinander verbunden.
Rassismus als Ablenkungsmanöver
Diese Hetze ist offenkundig ganz im Sinne des neoliberalen Kapitalismus.
Rassistische Kampagnen lenken von der hemmungslosen Bereicherung an der Spitze der Gesellschaft ab.
In Deutschland und der EU werden aufgrund der Umverteilungspolitik von unten nach oben enorme Mittel für gesellschaftliche Solidarität gekürzt. Statt der dringend erforderlichen öffentlichen Investitionen werden vor allem die Interessen der Konzerne und der Reichen bedient. Statt gute Arbeit, Bildung, Gesundheit, Infrastruktur, Kultur, Pflege, Umweltschutz und Wohnungsbau wirksam zu fördern, erhält die grenzenlose Be- reicherung der herrschenden Klasse weiter Vorfahrt.
Rassistische Kampagnen lenken davon ab, dass Kapital und Politik gerade dabei sind, die Arbeitswelt grundlegend umzugestalten. Im Namen der „Digitalisierung“ sollen alle Hindernisse der Profitmaximierung beseitigt werden – zum Beispiel starke Gewerkschaften, Schutzrechte für Lohnabhängige und soziale Errungenschaften.
Grund- und Menschenrechte verteidigen!
Es ist Zeit aufzustehen und aktiv zu werden:
Gegen Rassismus und gegen Kapitalismus!
Für die Verteidigung unserer Grund- und Menschenrechte!