Die Gewerkschaftsbasis hat verhindert, dass sich der Deutsche Gewerkschaftsbund vom Klimaschutz verabschiedet.
C. P.
Auf Drängen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) hatte der DGB-Vorstand die deutschen Klimaziele aus dem Antragsentwurf für den DGB-Kongress im Mai 2018 gestrichen.
Und dies, obwohl wir auch hier Auswirkungen des Klimawandels wie zunehmende Hitze, Starkregen und Überschwemmungen schon spüren. Aus anderen Teilen der Welt fliehen bereits Menschen, weil ihr Land überschwemmt wurde, oder weil es sich in eine öde Wüste verwandelt hat. Ohne einen zügigen Richtungswechsel wird die Erde absehbar zu einem lebensfeindlichen Ort werden. Die Verbrennung von Kohle ist für diese verheerende Entwicklung ein wichtiger Faktor.
Doch die IG BCE-Führung blieb bei ihrem kurzsichtigen Kurs und machte einen absurden Gegensatz auf zwischen dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und dem Erhalt von Arbeitsplätzen.
Dabei würden durch die Energiewende zahlreiche neue, nutzbringende Arbeitsplätze entstehen. Die Aufgabe von Gewerkschaften wäre dabei, dafür zu sorgen, dass der Strukturwandel nicht zu Lasten der Lohnabhängigen geht.
Dies sahen offenkundig auch zahlreiche Gewerkschaftsmitglieder so und stärkten mit einer Internetkampagne den GewerkschafterInnen, die für Klimaschutz eintreten, den Rücken. Innerhalb weniger Tage unterschrieben 46.422 Menschen eine Petition bei WeAct, die vom DGB ein Bekenntnis zum Klimaschutz forderte – eine beeindruckende Zahl. Die Kampagne hatte Erfolg: Bei der DBG-Konferenz im Mai wurden die Klimaziele wieder in den Antrag aufgenommen und der Antrag so verabschiedet.
aus der Beilage zur Avanti Juni/Juli 2018.