Frauenpower in der Vierten?
Am 5./6. November fand in Oberhausen
ein Offenes Frauentreffen des RSB statt.
Petra Stanius
Wir Frauen, die wir uns frauenpolitisch im Sinne des RSB engagieren, haben uns Anfang November in Oberhausen getroffen. Zum einen, um die Perspektiven unserer politischen Arbeit zu diskutieren. Zum anderen, um gemeinsam mit weiteren Freundinnen inhaltliche Fragen zu besprechen.
Am ersten Tag tauschten wir uns über unsere Einschätzungen aus, inwieweit der Zusammenschluss von RSB und isl im Dezember die Frauen und das feministische Profil der Organisation stärken kann. Dabei kamen wir zu der Auffassung, dass die Vereinigung allein nicht reichen wird, um hier einen deutlichen Sprung nach vorn zu machen. Von Anfang an sollte es daher eine offene Frauenstruktur geben, bestehend aus den weiblichen Mitgliedern und interessierten Frauen, um – insbesondere vor Ort – zusammenzuarbeiten. Wir würden es begrüßen, wenn sich auch eine gemischte AG der neuen Organisation mit so genannten Frauenthemen befassen würde. Die Selbstorganisation von Frauen halten wir jedoch für unabdingbar – und sie sollte bestmöglich aufgestellt sein.
Außerdem sprachen wir über unsere Mitarbeit in anderen politischen Zusammenschlüssen und in den Gewerkschaften. Dabei ging es vor allem um die Auswertung unserer praktischen Arbeit vor Ort und um die Aktivitäten, die im kommenden Jahr anstehen, wie die Vorbereitung des Internationale Frauentags oder Bildungsarbeit. Alle Anwesenden maßen der Bildungsarbeit einen hohen Stellenwert bei: Schließlich ist Bildung eine wichtige Grundlage für planvolles Handeln und damit für wirksame Gegenwehr.
Zum Abschluss des Tages trafen wir uns mit Freundinnen aus Oberhausen beim Italiener. Eine gute Gelegenheit, um ohne eine feste Tagesordnung über das reden zu können, was die einzelnen beschäftigt. Und es entstand ein reges Gespräch.
Beim Seminar am nächsten Tag befassten wir uns schwerpunktmäßig mit dem gesellschaftlichen Rollback und dem Aufstieg der AfD sowie mit Altersarmut, die insbesondere Frauen trifft.
Wir haben uns bei diesem Treffen auf einige Themen verständigt, mit denen wir uns gerne – möglichst in Seminarform – näher beschäftigen möchten:
Die Entwicklung der Produktivkräfte und die Veränderung von Arbeitsbedingungen (Industrie 4.0) insbesondere der Frauen, die Unterordnung ursprünglich solidarischer Projekte unter Profitinteressen (Share-Ökonomie, Crowdworking) sowie Gegenstrategien wie Arbeitszeitverkürzung und Projekte wie die Wohnhöfe im „Roten Wien“.
Es gibt also keinen Mangel an Ideen, und wir wünschen uns ganz viel Frauenpower in und von der Vierten im Jahr 2017!