Gemeinsam gegen Mobbing von Betriebsräten!
Bundesweit erste Konferenz in Mannheim
Um Bossing und Mobbing von aktiven GewerkschafterInnen und Betriebsräten ging es bei der Konferenz „Betriebsräte im Visier“. Sie fand am Samstag, den 11. Oktober 2014, im Mannheimer Gewerkschaftshaus statt.
Es war bundesweit die erste Tagung, die sich ausschließlich mit diesem immer bedrohlicher werdenden Phänomen auseinandersetzte. Die Veranstaltung wurde unterstützt von der IG Metall Mann- heim und ver.di Rhein-Neckar. In einer schriftlich übermittelten Stellungnahme begrüßte der Schriftsteller Günter Wallraff die Initiative zu dieser Konferenz.
Etwa 80 KollegInnen, die meisten davon Betriebs- und Personalräte, hatten den Otto-Brenner-Saal gefüllt. Sie waren vor allem aus Mannheim und der Kurpfalz, aber auch aus Karlsruhe, Stuttgart, Frankfurt am Main, Köln, Oberhausen und Berlin gekommen. Das Komitee Solidarität gegen BR-Mobbing (www.gegen-br-mobbing.de) wollte als Organisator der Tagung ein Zeichen setzen.
Die Darstellung und Analyse der Angriffe auf aktive BelegschaftsvertreterInnen sollte mit einer besseren Vernetzung der Gegenwehr verknüpft werden. Elmar Wigand, Mitglied der Initiative Arbeitsunrecht (www.arbeitsunrecht.de) und Mitverfasser der Studie „Union Busting in Deutschland“ (www.otto-brenner-stiftung.de/otto-brenner-stiftung/aktuelles/union-busting-in-deutschland.html) stellte kenntnisreich und klar die Entwicklung des systematischen Kampfes gegen Betriebsräte und gewerkschaftliche Organisierung in den letzten Jahrzehnten dar. Von BR-Mobbing persönlich betroffene KollegInnen berichteten eindrücklich über die skandalösen Methoden und die existenzbedrohenden Folgen dieser Form von Unternehmer-Attacken. Albrecht Kieser von work-watch, einer von Günter Wallraff unterstützten Initiative (www.work-watch.de), schlug in einem Impulsreferat fünf Schritte für einen spürbaren Widerstand gegen die Machenschaften der BR-Mobber und ihrer juristischen Berater vor. Zahlreiche TeilnehmerInnen trugen mit ihren Diskussionsbeiträgen und Erfahrungsberichten dazu bei, ein ungeschminktes Bild dieses in der Öffentlichkeit noch viel zu wenig beachteten Problems zu zeichnen.
Klaus Stein, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim, sicherte den TeilnehmerInnen der Konferenz alle erdenkliche Unterstützung bei der weiteren Bekämpfung von BR-Mobbing zu. Einen mitreißenden musikalischen Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung leistete das Duo Blandine Bonjour & Bernd Köhler. In dem einstimmig von der erfolgreichen Tagung verabschiedeten „Mannheimer Appell“ (siehe Seite 1) wird dazu aufgerufen, „gemeinsam Strategien der Gegenwehr weiter zu entwickeln, praktische Verabredungen zur besseren Koordination zu treffen und die Entwicklung einer wirksameren Öffentlichkeitsarbeit zu sichern.“
Presseerklärung des Komitees *Solidarität gegen BR-Mobbing www.gegen-br-mobbing.de
Kontakt: solidaritaet@gegen-br-mobbing.de
aus der Oberhausener Beilage zur Avanti 227, November 2014