„Rote Karte für RWE“
Petra Stanius
Auch nach dem „Atomausstieg“ ist die Kernenergie in Deutschland keineswegs tot. Deutsche Unternehmen sind hier weiterhin aktiv.
Profitinteressen stehen für die Konzernlenker im Vordergrund – und nicht die Schonung von Klima und Ressourcen, die Versorgung der Bevölkerung mit bezahlbarer Energie oder die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten.
Dies trifft auch, aber nicht allein, auf die RWE AG zu. Jedoch richten sich Aufmerksamkeit und Protest derzeit insbesondere auf diesen Konzern:
Über die RWE Power AG betreibt RWE im Rheinland drei Braunkohlentagebaue, um die es seit Jahrzehnten heftige Auseinandersetzungen gibt. Kein Wunder, bedeutet der Tagebau für die direkt Betroffenen doch Vertreibung aus ihren Häusern und die Zerstörung ihrer Dörfer und Felder. Zurück bleiben riesige Mondlandschaften.
Protest bei der Jahreshauptversammlung
So war auch der Braunkohleabbau das Hauptthema des Protests anlässlich der diesjährigen Hauptversammlung von RWE am 26. April. Kritische AktionärInnen und AktivistInnen verschiedener Gruppen aus der Klimabewegung empfingen die TeilnehmerInnen auf ihrem Weg in die Essener Grugahalle mit Parolen, Transparenten, Drachen und einer mobilen Feinstaub-Ambulanz.
Aktuell kämpfen AktivistInnen der Klimabewegung für den Erhalt der letzten zehn Prozent vom Hambacher Forst, der noch von den Baggern verschont geblieben ist. Dass es diesen Restwald noch gibt, ist ein Erfolg der Bewegung, die mit Waldbesetzungen und juristischen Auseinandersetzung die weitere Zerstörung des Hambacher Forstes immer wieder aufgehalten hat. Geht es nach RWE, wird der einst 5.500 Hektar große uralte Wald in drei Jahren komplett verschwunden sein. Im Oktober sollen die Rodungen weitergehen.
Weitere Aktionen im Oktober
Der Widerstand geht ebenfalls weiter: „Ende Gelände“ hat für die nächste Rodungssaison am Braunkohletagebau Hambach massenhafte Proteste angekündigt. In der Zeit vom 26. bis 28. Oktober soll die Kohle-Infrastruktur um den Tagebau blockiert werden.
Mehr Infos dazu gibt es bei:
www.ende-gelaende.org