Ernst Kochanowski
Liebe Homeoffice-Bewohner*innen und Corona-Depressive, also:
Liebe alle,
diese Scherz-Satire-Kolumne bricht mit allen euch gewohnten Formaten diesen Namens.
Sie ist nämlich ein Werbeblock! Für eine Wundertüte! Für das Theater Oberhausen!
Mein geschätztes Hirnauffrischungs-Institut, das oft, aber immer zu Unrecht geschmähte Theater, hat, wie vieles Gute und Wahre, dem Phänomen dieses Jahres geschuldet seine Pforten noch einige Zeit geschlossen.
Geschlossen!? Nein, nicht ganz. In kreativer Quarantäne, in Splendid Isolation fernab vom laschetem Küchenland, entstehen viele nützliche, erbauliche und lehrreiche Arbeiten und werden dank www in die weite Welt gesandt. SARS-CoV-2-gerechte Unterhaltung mit Sicherheitsabstand, ohne Mundschutzpflicht, aber mit Hirn.
Mit Die Pest von Albert Camus schafft das Theater für uns gerade so ein Geschenk. Und was für eines!
Gute Literatur kann ja nicht nur Vergangenes lehrreich wiederauferstehen lassen, Gegenwärtiges entlarven und sogar zu Kunst veredeln, sondern auch noch eine treffliche Schilderung kommender Ereignisse erschaffen. Allerdings ist das ohne Schmerzen meist nicht zu haben. Die Pest ist so ein Kunstwerk.
Diesen Roman nun hat das wunderbare Ensemble des Theaters Oberhausen mit Unterstützung auch vieler unserer Mitbürger*innen als 5-teilige Lesung/Vorstellung für uns erarbeitet. Prophetische, erschreckend heutige Bilder entwickeln sich in unserem Verstand.
Und wer‘s nicht glaubt, schaue unter www.die-pest.de nach.
Wer‘s glaubt, sowieso!