Vorstand will Belegschaft spalten
Nach einem erfolgreichen Arbeitskampf sollen anscheinend einzelne aktive Kolleginnen abgestraft werden, um an ihnen ein Exempel zu statuieren.
Petra Stanius, AKUWILL
m Sommer 2018 haben die Kolleg*innen vom Uniklinikum Düsseldorf (UKD), mit Unterstützung vor allem von ver.di und dem Düsseldorfer Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus, erfolgreich für einen Tarifvertrag Entlastung und einen Tarifvertrag für die Tochtergesellschaften gekämpft. Sie haben gezeigt, wie viel sie erreichen können, wenn sie zusammenhalten. Jetzt will der Vorstand des Uniklinikums einem Personalratsmitglied und zwei weiteren aktiven Kolleginnen kündigen. Die ver.di-Vertrauensleute am UKD rufen zur Solidarität mit den Betroffenen auf.
Der Vorstand will anscheinend gezielt einzelne Akteur*innen abstrafen und darüber die Belegschaft spalten. So versucht er nach einer Sonderinformation der Vertrauensleute, der ver.di-Kollegin und freigestellten Personalrätin Teslime Özdemir zu kündigen, die sich immer für gute Arbeits- bedingungen, unbefristete Arbeitsverträge und die Verbesserung der Bezahlung der Kolleg*innen eingesetzt habe.
Die Begründung des Vorstands für sein Vorgehen: Die Personalrätin habe vor vier Jahren Geschenke angenommen und Bewerber*innen Vorteile bei einer Gewerkschaftsmitgliedschaft versprochen.
Teslime Özdemir ist seit über 40 Jahren am UKD beschäftigt: als Reinigungskraft, Küchenhilfskraft und zuletzt als Disponentin in der Leitstelle der Logistik.
Da der Personalrat der Kündigung nicht zugestimmt hat, will der Vorstand die Zustimmung durch das Verwaltungsgericht ersetzen lassen.
Zwei weiteren Kolleginnen wurde bereits fristlos gekündigt, weil sie wiederum der Personalrätin Teslime Özdemir – vor vier Jahren – Geschenke gemacht haben sollen. Was für Geschenke dies gewesen sein sollen, wurde vom Vorstand nicht gesagt, Beweise nicht vorgelegt. Alle drei Betroffenen weisen die Vorwürfe zurück. Die Kolleginnen wehren sich jetzt vor dem Arbeitsgericht gegen die ungerechtfertigten Kündigungen.
Augenscheinlich will die Leitung der Uniklinik der Belegschaft auf diese Weise zeigen, dass ein Einsatz für die Rechte der Beschäftigten nicht ungestraft bleibt und sich somit für die Einzelnen nicht lohnt. Um das noch zu untermauern und Teslime Özdemir komplett von ihren Kolleg*innen zu isolieren, hat er zudem ein Hausverbot gegen sie ausgesprochen. Da der Personalrat durch das Hausverbot gegen eines seiner freigestellten Mitglieder in seiner Arbeitsfähigkeit erheblich eingeschränkt wird, ist das Hausverbot zugleich ein Angriff auf das gesamte Gremium.
Solidarität mit Teslime Özdemir und den gekündigten Kolleginnen!
Wir unterstützen die Forderungen der ver.di-Vertrauensleute am UKD:
• Die sofortige Rücknahme der Kündigungen der zwei Kolleginnen und der Kündigungsandrohung gegen Teslime Özdemir
• Die sofortige Rücknahme des ausgesprochenen Hausverbots für Teslime
• Vollständige Rehabilitation aller Betroffenen von den ungerecht fertigten Vorwürfen