Nicht die Sorge um den Pflegenotstand oder das Interesse an den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten veranlasste Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu seinem Besuch des Evangelischen Krankenhauses (EKO) am 25. März dieses Jahres.
P. S.
Vielmehr war er eingeladen als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion beim Frühjahrsgespräch der Oberhausener CDU, die am EKO einen Raum gemietet hatte.
Der zuständige Fachbereich von ver.di organisierte kurzfristig eine Mahnwache vor dem Krankenhaus.
Ca. 40 Menschen – Beschäftigte von Krankenhäusern und Unterstützer*innen – erwarteten den Gesundheitsminister. Der nahm sich tatsächlich gut zehn Minuten Zeit, mit den Protestierenden zu sprechen. Seine Antworten auf deren oft mit Empörung vorgetragenen Fragen: Es könne nicht alles von heute auf morgen gehen, sie sollten erst einmal abwarten, bis die neuen Regelungen greifen. Oder den Job kündigen und in einem Krankenhaus anfangen, in dem die Arbeitsbedingungen besser sind. „Ach – es ist überall gleich? Ja, wenn es angeblich überall schlecht ist, was soll man denn da noch machen?“
Das Gespräch mit den Menschen sei ihm sehr wichtig, sagte Spahn. Und ging zu seinem Termin bei der CDU.
Für seine Gesprächspartner*innen ist das Ergebnis sicher weniger befriedigend. So macht die von Spahn vorgesehene Pflegepersonaluntergrenze den Mangel zum Standard und gefährdet so eher die Patientensicherheit, als dass sie zu besseren Arbeitsbedingungen führt.
Es gibt aber die Möglichkeit für ein baldiges Wiedersehen: die Demonstration am 5. Juni in Leipzig – siehe.