Afrin oder Herr Erdogan
und die Sicherung von Macht und Profit
Ernst Kochanowski
Gerade fand in München die sogenannte Sicherheitskonferenz statt. Sogenannt, weil es „Sicherungskonferenz“ heißen müsste. Dort wurden nämlich „alternative“ Maßnahmen zur Sicherung von Wirtschaftsinteressen geplant. Kapitalismus ist Sicherheit – Krieg ist Frieden – Ausbeutung ist Freiheit. Unwichtig was Worte bedeuten, es kommt darauf an, wer die Macht hat, dies zu bestimmen. So wie gerade Herr Erdogan. Seinem Wahn eines osmanischen Großreichs stehen auch die Kurden im Wege. Das kriegsbedingte Chaos in Syrien nutzt dieser Despot, um gemeinsam mit dem „Islamischen Staat“ das Gebiet an der türkischen Grenze von kurdischen „Terroristen“ zu „befreien“.
Sehr zur Freude von Rheinmetall, Heckler & Koch, von Aktienmärkten, von Standortverteidigern in Politik und Gesellschaft.
Weil dies aber so ist, werden – welch eine Schande! – auch in Deutschland Menschen, welche gegen die Ermordung ihrer Liebsten, gegen die Zerstörung ihrer Heimat, protestieren als potenzielle Terroristen, als „Gefährder“ gesehen. So findet die Staatsgewalt immer wieder Gründe, kurdische Demos zu beschneiden oder gar zu untersagen.
Alle friedliebenden Menschen rufen wir auf, gegen die Gemeinheit und gegen diesen Krieg zu kämpfen. Auch in Oberhausen am 28.2.18 um17:00 Uhr auf dem Friedensplatz.
»Und von den Zuschauer erwarten wir, dass sie wenigstens beschämt sind!« (Bertolt Brecht)
aus der Oberhausener Beilage zur Avanti, Januar/Februar 2018