Gegen Unrechtsanwälte und Gewerkschaftsfeinde
P.S.
Eigentlich ist ja Freitag, der 13. der Aktionstag gegen Unrechtsanwälte. In Essen schlug es diesmal aber schon am 12. November 13:
Der „Rechtsanwalt“ Jan Tibor Lelley hielt an diesem Donnerstag im Sheraton einen Vortrag zum Thema „Arbeitnehmerdatenschutz“ – bzw. zu dem, was er aus diesem Thema gemacht hat.
Seine Wortwahl ist weniger plump als die von bekannteren Mobbing-Anwälten wie Helmut Naujoks oder Dirk Schreiner. Die Dienstleistung, die er „Arbeitgebern“ andient, ist aber die gleiche:
Ihnen zu helfen, unliebsame Beschäftigte loszuwerden und Gewerkschaften aus den Betrieben heraus zu halten – ohne dass sie dabei allzu offensichtlich mit den Gesetzen in Konflikt geraten. Eines seiner Spezialgebiete ist dabei offenbar die Überwachung von MitarbeiterInnen.
Der Aktionskreis gegen Unternehmerwillkür (AKUWILL) organisierte vor dem Sheraton eine Protestkundgebung gegen diese Veranstaltung und informierte dazu mit einem Flugblatt (siehe Seite 2, bzw. hier folgend).
Das Flugblatt:
Schwarzer Freitag – Aktionen gegen Horror-Jobs und furchtbare Juristen:
In Essen schon am Donnerstag …
Dokumentation des Flugblatts von AKUWILL (Aktionskreis gegen Unternehmerwillkür) zum Seminar von Jan Tibor Lelley am 12. November 2015 im Sheraton in Essen.
Lelley spricht einen Tag zu früh …
Womit verdient ein Un-Rechtsanwalt wie Dr. Jan Tibor Lelley sein Geld?
Freitag, der 13., bundesweiter Aktionstag gegen Horrorjobs und furchtbare Juristen, ist ein passender Anlass, dies öffentlich zu machen.
Lelley ist Partner bei Buse Heberer Fromm, einer internationalen Kanzlei mit über 100 RechtsanwältInnen, SteuerberaterInnen und WirtschaftsprüferInnen. Lelley selbst ist an den Standorten Essen und Frankfurt am Main tätig. Auf der Website der Kanzlei wird er als Experte für Arbeitsrecht empfohlen.
Spezialgebiete: Mitarbeiterüberwachung und Mobbing
Am 12.11.2015 hält Lelley im Sheraton in Essen einen Vortrag mit dem Titel „Big Brother oder Smart Sister? Arbeitnehmerdatenschutz im Zeitalter von Google, Facebook, NSA“.
Ein Blick in das Veranstaltungsprogramm zeigt was Herr Lelley unter „Arbeitnehmerdatenschutz“ versteht. Der Titel seines Vortrags sollte danach besser lauten: „Wie kann ich meine Beschäftigten möglichst umfassend überwachen, ohne zu offensichtlich mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten? Und was muss ich beim Beweissammeln gegen unliebsame Beschäftigte beachten, damit später die Beweise von den Gerichten nicht als illegal beschafft abgelehnt werden?“
Systematische Gewerkschaftsbekämpfung
Jan Tibor Lelley ist kein Rechtsanwalt im herkömmlichen Sinne. Anwälte wie er gehören vielmehr zu einem Netzwerk von Kanzleien, PR-Agenturen, Denkfabriken und Lobbyorganisationen, die systematisch Gewerkschaften und Betriebsräte bekämpfen. Was in den USA seit Jahrzehnten Gang und Gäbe ist, entwickelt sich nun auch in der BRD. Sichtbar wird dies an den wachsenden Fallzahlen von Mobbing gegen aktive Betriebsräte, Verhinderung von Betriebsratsgründungen und der Drangsalierung von gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten in den vergangenen Jahren.
Lelley hat 2011 bundesweit einschlägige Bekanntheit erlangt durch die Zerschlagung einer gewerkschaftlich organisierten Filiale von Maredo in Frankfurt am Main. Mindestens seit 2005 betrieb er da schon im Auftrag der Geschäftsleitung Kündigungsverfahren gegen KollegInnen, die auf der Abschussliste standen, gegen die aber kein rechtmäßiger Kündigungsgrund vorlag:
Nach Aussage mehrerer Mitarbeiter – sie erstatteten später Strafanzeige wegen Nötigung und Freiheitsberaubung – wurden die Beschäftigten überraschend im abgedunkelten und verschlossenen Restaurant mehr als eine Stunde lang festgehalten. Dabei sei die Mehrzahl der Beschäftigten von Mitgliedern der Geschäftsleitung mit Diebstahlsanzeigen bedroht worden. Der Anzeige hätten sie entgehen können mit der Unterschrift unter ihre Kündigung bzw. einen Aufhebungsvertrag. An diesem Übergriff sei Lelley direkt beteiligt gewesen.*)
Organisierte Gewerkschaftsbekämpfung erfordert organisierte Gegenwehr.
Mobbing-Anwälten das Handwerk legen!
Gewerkschaftsfeindliche Seminare verhindern!
Mehr Informationen? Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns ruhig an … Aktionskreis gegen Unternehmerwillkür, Postfach 10 01 25, 46001 OberhausenTel.: 0208/30754795, Email: info@akuwill.de
*) Quelle: “Die Fertigmacher – Arbeitsunrecht und professionelle Gewerkschaftsbekämpfung“, Werner Rügemer / Elmar Wigand, PapyRossa 2014, S. 23 f, 87 ff)