Grünen-Chefin Baerbock als beklatschte Schlussrednerin beim Bundesverband der Deutschen Industrie. BASF-Boss Brudermüller mit Sitz im Wirtschaftsbeirat der Grünen.
M. G.
Ist das, wie die Frankfurter Allgemeine titelte, „Die neue Liebe [des Großkapitals] zu den Grünen“? Oder ist das die neue Liebe der Grünen zum Großkapital? Oder ist das beides?
Der Wirtschaftsredaktion der FAZ ist das alles jedenfalls nicht geheuer. Sie warnt die Konzernlenker zwar vor dem Techtelmechtel, aber sie stellt nüchtern fest: „Am Ende geht es beiden Seiten um kühle Macht- und Interessenpolitik. […] Von ihnen [den Grünen] hängt ab, ob das Land nach der Selbstzerstörung der SPD überhaupt noch regierbar bleibt.“
In der Tat sind die Grünen mit ihrer unumkehrbaren Wandlung zu einer „Art grüner FDP“ (so Grünen-Ikone Petra Kelly 1990 im Fernsehen) längst zu einer willigen politischen Verwalterin des Kapitalismus geworden.
Das betrifft auch die Klimafrage. Die Politik der grün-schwarzen beziehungsweise schwarz-grünen Landesregierungen in Baden-Württemberg (Stuttgart 21, „Elektromobilität“) und Hessen (Ausbau Fraport) spricht Bände.
Ein Glück, könnte mensch da meinen, dass es die Bewegung Fridays for Future gibt. Das stimmt, aber auch dort versuchen Grüne – etwa bei der Großdemonstration am 21. Juni in Aachen – zunehmend die Bewegung zu kanalisieren und Antikapitalismus zu unterbinden.
Umso wichtiger ist es, die geplanten Klimastreiks am 20. September 2019 zu einem außerparlamentarischen Erfolg zu machen