„Wer putzt den Pott?“
„Wer putzt den Pott?“, Unsichtbare-Arbeit sichtbar machen
Die von der engagierten Gewerkschafterin Irene Hüfner ins Leben gerufene Wanderausstellung feierte im Bero Zentrum in Oberhausen ihr 5jähriges Bestehen.
Petra Stanius
Zu diesem Anlass war „Wer putzt den Pott?“ nach der Premiere im Herbst 2010 vom 8. bis zum 10. Oktober 2015 erneut im Bero Zentrum zu sehen. Begleitet wurde die Ausstellung von mehreren öffentlichen Gesprächsrunden, in denen die Arbeit von GebäudereinigerInnen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet wurde.
Den organisatorischen Rahmen hierfür boten die zu dieser Zeit in dem Einkaufszentrum stattfindenden Aktionstage „Das Alter ist bunt“. Verschiedene Oberhausener Initiativen stellten hier ihre Arbeit vor.
Unterstützt wurde „Wer putzt den Pott“ von Arbeit und Leben sowie von den Gewerkschaften IG BAU, ver.di und NGG.
An allen drei Tagen waren Organisatorinnen und UnterstützerInnen der Ausstellung anwesend und standen für Fragen und Anregungen der BesucherInnen zur Verfügung.
Gesprächsrunden
Insgesamt fünf Gesprächsrunden fanden im Laufe der Ausstellung statt, die über „Wer putzt den Pott?“ und die Arbeit von GebäudereinigerInnen informierten.
Interessierte BesucherInnen konnten erfahren, wie die Ausstellung entstanden ist und welche Ziele mit ihr verfolgt werden.
Thematisiert wurden die Arbeitsbedingungen von Reinigungskräften, die sich durch Privatisierung und Outsourcing im Laufe der Jahre sehr verändert haben. Vertreter der IG BAU informierten über die Forderungen der Gewerkschaft in den gerade für die GebäudereinigerInnen laufenden Tarifverhandlungen. Und sie machten deutlich, warum gewerkschaftliche Organisierung für die Beschäftigten für die Durchsetzung ihrer Rechte und für die Erkämpfung von Verbesserungen wichtig ist.
Die meisten Reinigungskräfte sind Frauen. Ihre Arbeit wird nicht entsprechend den gestellten Anforderungen bezahlt und nicht entsprechend ihrer gesellschaftlichen Bedeutung geschätzt. Dass dies typisch für so genannte Frauenberufe ist und wo die Ursachen dafür liegen, wurde thematisiert. Viele der Frauen sind Migrantinnen. Ihre besondere Situation kam ebenfalls zur Sprache.
Die Ausstellung
Exponate von „Wer putzt den Pott“ sind ausgediente Reinigungsmaschinen und Arbeitsutensilien von GebäudereinigerInnen. Infotafeln geben Auskunft über Alter und Einsatzgebiet der Geräte. Auf anderen Tafeln sind Ausschnitte aus den Erfahrungsberichten von Reinigungskräften zu lesen, die in der Begleitbroschüre zur Ausstellung veröffentlicht wurden.
Die Ausstellung soll einen Einblick in das Berufsbild geben und zeigen, welche körperlichen und technischen Anforderungen an Reinigungskräfte gestellt werden und welche Kompetenzen für die Ausübung des Berufs erforderlich sind.
„Wer putzt den Pott“ will unsichtbare Arbeit sichtbar machen und einen Beitrag dazu leisten, dass GebäudereinigerInnen die Anerkennung bekommen, die sie verdienen: Ihre Arbeit war, ist und bleibt in der Gesellschaft unverzichtbar.