Wir sind kei­ne Nazis, wir sind Bür­ger Deutsch­lands, Pegi­da und andere

Wir sind kei­ne Nazis, wir sind Bür­ger Deutschlands“

Pegi­da, Bag­ida, Kögi­da, Hoge­sa und „Direk­te Demo­kra­tie für Europa“

Vie­le Namen für eine Bewe­gung von Men­schen, wel­che von ähn­li­chen Ängs­ten getrie­ben wer­den. Von Ohn­macht gegen „Die da Oben“, Ver­lust von Sicher­heit und bis zu Aus­beu­tung. Das, gepaart mit der Feig­heit des Indi­vi­du­ums, hat nun durch die Initi­al­zün­dung eines Dresd­ner Ex-Dro­gen­dea­lers end­lich wie­der mal die Macht der Mas­se tau­send­fach auf die Stra­ßen gebracht.

Ernst Kocha­now­ski

Weil am eige­nen Unglück ja nicht nur die unter einem Ste­hen­den gut geeig­net sind, son­dern noch bes­ser die gänz­lich Unbe­kann­ten, kom­men Migran­tIn­nen und sons­ti­ge „Frem­de“ gera­de recht. Jetzt also Men­schen aus dem isla­mi­schen Kulturkreisen.
Nach jah­re­lan­ger Arbeit der Medi­en. „Kof­fer­bom­ber“, „Hass­pre­di­ger“, „Kalif von Köln-Mül­heim“ oder sonst woher. Wir alle ken­nen die Schlag­zei­len der letz­ten Jahre.

Zu allem Über­fluss gibt es Bekun­dun­gen von CDU/CSU über FDP bis zu den Grü­nen, die­se Leu­te anzu­hö­ren und ihre Ängs­te ernst zu neh­men. Ernst zu neh­men, dass wir Weih­nach­ten in einer Moschee fei­ern wer­den oder dass Pegi­da „Pres­se­frei­heit“ bedeu­tet? Wie in Dres­den zu hören war.
“Lü-gen-pres-se. Lü-gen-pres-se“ skan­dier­ten dort die Mas­sen. Sie weh­ren sich in der­sel­ben als Nazis dar­ge­stellt zu wer­den. Dann war Ernst Röhm auch nur ein besorg­ter Bürger.

Von Men­schen mus­li­mi­schen Glau­bens gibt es im Aus­gangs­punkt Dres­den gera­de mal 0,5 Pro­zent. Hier im Ruhr­ge­biet zwar mehr, aber dafür sind die „Abend­spa­zier­gän­ge“ der – jawohl! – Pegid­a­zis von wesent­lich weni­ger Teil­neh­me­rIn­nen besucht. Nur zwi­schen 100 – 300 patrio­ti­sche Bür­ger ver­su­chen hier mon­tags die Isla­mi­sie­rung des Abend­lan­des in eine Idio­ti­sie­rung umzuwandeln.
Augen­zeu­gen haben ein „Who’s Who“ von bekann­ten Nazis und Rech­ten aus Hamm bis Aachen aus­ge­macht. Der „Ver­fas­sungs­schutz“ spricht von ca. 70 gewalt­be­rei­ten Per­so­nen aus der rech­ten Sze­ne. Da aber die Sicher­heits­kräf­te weit­räu­mig absperr­ten und auch eini­ge tau­send Nazi-Geg­ne­rIn­nen dicht gedrängt stan­den, war es kaum mög­lich einen Blick auf die „Wir-wol­len-Weih­nach­ten-nicht-in-irgend­ei­ner-Moschee-ver­brin­gen-müs­sen“ Bür­ge­rIn­nen zu erhaschen.

Ähn­lich sieht es, wie man der Pres­se oder auch Aus­sa­gen der Anti­fa ent­neh­men kann, in ande­ren Städ­ten der Repu­blik aus.
Gera­de wur­de bekannt, dass das Pegid­a­zi Grün­dungs­mit­glied Kath­rin Oer­tel die­se Ver­ei­ni­gung ver­las­sen hat und – „aber nicht in Kon­kur­renz zu Pegi­da“ – eine neue Sau durchs Dorf treibt: „ Direk­te Demo­kra­tie für Euro­pa“ heißt der Verein.

Hat Pegi­da also fer­tig und ist der Name ver­brannt, wie es jüngst auch im RSB kur­sier­te?  Namen sind Schall und Rauch. Es stellt sich doch eher die Fra­ge – man kann es auch kom­pli­zier­ter, strin­gen­ter und geschei­ter aus­drü­cken: „Haben denn die Nazis fer­tig, und ist deren Gedan­ken­gut verbrannt?“

aus der Ober­hau­se­ner Bei­la­ge zur Avan­ti 230, Febru­ar 2015
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